Palliativgeriatrischer Beratungsdienst
Beratung, Unterstützung
bei Fragen zu Therapieentscheidungen am Lebensende bzw. während fortgeschrittener unheilbarer Erkrankung. Ein Angebot an Bewohner, Angehörige, gesetzliche Betreuer und Mitarbeiter der Pflegeheime.

Die Idee zum Beratungsdienst
Zuhause und in Pflegeheimen werden ältere, meist mehrfach erkrankte Menschen betreut. Viele von ihnen leiden an Demenz. Bei vielen sind die Erkrankungen weit fortgeschritten und eine Heilung nicht mehr möglich.
In der Versorgung im Alltag steht somit die Linderung von Beschwerden im Vordergrund:
- Was kann ich als Pflegende/Pflegender dazu beitragen, dass sich der Erkrankte, insbesondere der an Demenz Erkrankte, wohl und verstanden fühlt?
- Wie kann ich gute Entscheidungen im Sinne des Kranken treffen, wenn es um anstehende Behandlungen geht?
- Ist durch die geplante Therapie für den Patienten eine Besserung seiner Beschwerden zu erreichen oder bedeutet die Behandlung mehr Belastung als Hilfe?
Ein Beispiel:
Eine alte Dame hatte vor Jahren einen Schlaganfall erlitten. Da sie nicht mehr schlucken konnte, wurde über die Bauchdecke ein Sonde in den Magen (PEG) gelegt und die Patientin auf diese Weise ernährt. Sie erholte sich zunächst gut. Dann jedoch kam eine zunehmende rasch fortschreitende Demenzerkrankung hinzu, so dass die Patientin seit Monaten bewegungslos im Bett liegt, die Umgebung nicht mehr erkennt und kaum noch auf Ansprache reagiert. Trotz künstlicher Ernährung hat sie stark an Gewicht abgenommen. Jetzt stellt sich die Frage, ob die künstliche Ernährung fortgesetzt werden soll. Das Behandlungsteam und die Familie bzw. der gesetzliche Betreuer stehen vor einer großen Herausforderung:
- Wie können sie eine gute Entscheidung im Sinne der Kranken treffen?
- Was würde die Mutter, die Ehefrau in dieser Situation wollen?
- Welche Behandlung ist medizinisch sinnvoll?
Die Tübinger Hospizdienste bieten in diesen komplexen Situationen unterstützende Beratungsgespräche an, sowohl Einzelgespräche mit den Angehörigen, als auch Gespräche mit dem betreuenden Team im Pflegeheim.
Ziel ist es, eine gute Entscheidung im Sinne der Kranken zu treffen.
„Für mich waren die Gespräche in den letzten Lebenswochen meiner Mutter sehr hilfreich. Vieles habe ich besser verstanden, konnte ich leichter ertragen und umsetzen. Das ist eine so gute Arbeit, Ihr Verständnis und Mitgefühl waren für mich so wohltuend!“ Zitat einer Tochter nach einer Beratung durch die Tübinger Hospizdienste
Gesamtangebot des Beratungsdienstes
- Unterstützung bei Fragen zu Therapieentscheidungen am Lebensende bzw. während fortgeschrittener unheilbarer Erkrankung
- Organisation und Moderation von Fallgesprächen
- Einzelgespräche
- Lebenspraktische Hinweise im Umgang mit Menschen mit Demenz
- Begleitung des Entscheidungsprozesses an der Schnittstelle Pflegeheim/Krankenhaus
- Vorsorgeplanung z.B. Notfallplanung: Was tun wir in der nächsten Krise?
- Palliativmedizinische-/pflegerische Fragen bei Schmerzen, Atemnot, Unruhe und Angst
- Wie erkenne ich, ob mein Angehöriger Schmerzen hat, wenn er es selbst nicht mehr sagen kann?
- Unterstützung in der Trauer für Angehörige und für Mitarbeiter der Pflegeheime
An wen richtet sich das Angebot?
Die Tübinger Hospizdienste wollen in erster Linie die ambulanten Pflegedienste und die stationären Pflegeeinrichtungen unterstützen. Somit richtet sich das Angebot an Patienten, Bewohner, Angehörige, gesetzliche Betreuer und Mitarbeiter der Pflegeheime.
Wer kann die Tübinger Hospizdienste anfordern? Alle Betroffenen können sich direkt an die Tübinger Hospizdienste wenden, also Patienten, Bewohner, Angehörige, gesetzliche Betreuer und Mitarbeiter der Pflegeheime.
Wer erbringt das Angebot?
Bei den Tübinger Hospizdiensten stehen für diesen Dienst Palliative Care Pflegefachkräfte, eine Ethikberaterin und eine Palliativmedizinerin zur Verfügung.
Weitere Informationen, Kontakt
Ihre Ansprechpartnerinnen

Tanja Frank
Palliative Care Pflegefachkraft, Ethikberaterin,
Pain Nurse Plus, Moderatorin Palliative Praxis
sowie
Dr. Eva Mörike
Fachärztin für Allgemeinmedizin, Palliativmedizin, MAS Palliative Care,
1. Vorsitzende der Tübinger Hospizdienste
Kontakt über das Büro der Hospizdienste: E-Mail
oder Tel.: 07071 760949
Kosten?
Die Tübinger Hospizdienste können den palliativgeriatrischen Beratungsdienst kostenlos anbieten. Nach einer Anschubfinanzierung durch die Veronika-Stiftung, die Katholische Kirchengemeinde St. Johannes und den Karitativen Förderverein der katholischen Kirchengemeinden Tübingens wird der Beratungsdienst aktuell durch Spenden finanziert.
Falls Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, freuen wir uns auch über Ihre Spende.
Spendenkonto der Tübinger Hospizdienste
IBAN: DE05641500200001738584
BIC: SOLADES1TUB
Kreissparkasse Tübingen
Stichwort: Palliativgeriatrischer Beratungsdienst
Wir sind berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.